Heute ist Internationaler Tag des Feuerlöschers!

Am 10. Februar 1863 wurde in den USA das erste Patent für einen Feuerlöscher ausgestellt. Anlässlich der 150. Jubiläums dieses Ereignisses kam eine Gruppe von Freunden aus Norddeutschland 2013 auf die Idee zu einem Aktionstag – der Internationale Tag des Feuerlöschers war geboren! Was zunächst nach einer kuriosen Idee klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Laut eines Herstellers von Prüfplaketten werden in Deutschland jährlich 260.000 Brände mit Hilfe von Feuerlöschern gelöscht!

Nicht Pflicht, aber sinnvoll

Auch wenn es – im Gegensatz zu Rauchmeldern – nicht Pflicht ist, einen Feuerlöscher im Haushalt vorzuhalten, empfiehlt es sich doch, an wichtigen Knotenpunkten im eigenen Zuhause einen Feuerlöscher aufzustellen. Handfeuerlöscher sind schon für kleines Geld zu haben und nehmen wenig Platz in Anspruch. Beim Kauf sollten Sie auf die richtige Auswahl achten, denn nicht jedes Löschmittel eignet sich für jedes Feuer. Wir unterscheiden fünf Brandklassen:

  • Brandklasse A: feste Stoffe wie Holz, Kohle, Papier, Kunststoffe
  • Brandklasse B: flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin, Alkohol, Wachs, Kunststoffe
  • Brandklasse C: Gase wie Erdgas, Methan, Propan
  • Brandklasse D: Metalle wie Aluminium, Magnesium, Natrium
  • Brandklasse F: Speiseöle und -fette

Ein sehr eindrucksvolles Experiment, das wir gerne in der Brandschutzerziehung und bei den Vorführungen auf unserem Erdbeerfest zeigen, ist der Versuch, einen Fettbrand mit Wasser zu löschen. Wie im nachfolgenden Video zu sehen, mischt sich das Wasser nicht mit dem Öl und kann das Feuer somit nicht kühlen bzw. ersticken. Stattdessen kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers, bei der brennende Öltröpfchen mitgerissen werden – das Ergebnis ist eine ausgedehnte und hochgefährliche Fettexplosion. Denn aus 1 Liter Wasser entstehen fast 1700 Liter Wasserdampf! Bei einem Fettbrand auf dem Herd sollten Sie den Topf oder die Pfanne also als erstes mit einem Deckel abdecken, um das Feuer zu ersticken. So gewinnen Sie Zeit, um Ihren Feuerlöscher einzusetzen. Und natürlich können und sollten Sie auch immer einen Notruf absetzen, wenn Sie das Gefühl haben, den Brand nicht selbst unter Kontrolle bringen zu können!

Verschiedene Feuerlöscher für verschiedene Feuer

Welcher Feuerlöscher für welche Brandklasse geeignet ist, sehen Sie an den aufgedruckten Buchstaben:

  • Feuerlöscher mit ABC-Pulver (für Brandklassen A, B, C ) sind günstig und vielseitig einsetzbar. Allerdings kann das eingesetzte Pulver große Schäden verursachen, da es sich in der ganzen Wohnung verteilt und Möbel und Elektrogeräte angreift. Wichtig: Für Fettbrände sind ABC-Löscher nicht geeignet, es würde eine gefährliche Stichflamme entstehen!
  • Feuerlöscher mit Schaum (für Brandklassen A, B) sind für Privatwohnungen gut geeignet, weil sich der Schaum nicht – wie das Pulver – über die Einsatzstelle hinaus verteilt. Aufgrund des enthaltenen Wassers sollten auch Schaumlöscher niemals zur Bekämpfung eines Fettbrandes eingesetzt werden!
  • Kohlendioxid-Feuerlöscher (für Brandklasse B) ersticken das Feuer und sind rückstandsfrei. Daher werden sie gerne in Server-Räumen eingesetzt. Für den Privatgebrauch eignen sie sich weniger, denn das freiwerdende Kohlenstoffdioxid kann zu Atemnot führen – je nach Konzentration des Gases besteht sogar Erstickungsgefahr, wenn die Wohnung nicht umgehend gelüftet wird. Auch CO2-Löscher dürfen niemals bei Fettbränden eingesetzt werden, es besteht Stichflammengefahr!
  • Fettbrandlöscher (für Brandklassen A, B, F) sollten in keiner Küche fehlen. Sie löschen nicht nur Fettbrände, sondern auch fester Brennstoffe wie Holz oder Papier. Sie sind im Privathaushalt fast universell einsetzbar und somit sehr empfehlenswert.
  • Wasserlöscher (Klasse A) sind sehr günstig und löschen wirksam brennende feste Stoffe. Für den Privathaushalt empfehlen wir sie nicht, da das eingesetzte Wasser zu Kurzschlüssen an Haushaltsgeräten führen kann. Auch ein Fettbrand darf natürlich nie mit einem Wasserlöscher bekämpft werden!
  • Pulverlöscher mit Metallbrandpulver (Klasse D) kommen in Privathaushalten eigentlich nie zum Einsatz. Sie eignen sich vielmehr für metallverarbeitende Betriebe, bei denen entzündete Metalle wie Aluminium und Magnesium gelöscht werden müssten.

Unsere Tipps für den Feuerlöscherkauf

Wir hoffen natürlich, dass es bei Ihnen zuhause nie zu einem Brand kommt. Um für den Fall der Fälle dennoch vorbereitet und gut gerüstet zu sein, haben wir für Sie die folgenden Tipps:

  • Überlegen Sie vor dem Kauf, für welche Brandklasse Sie einen Feuerlöscher benötigen und achten Sie darauf, dass der Feuerlöscher auch geeignet ist – z.B. sollten Sie in der Küche nur einen Fettbrandlöscher vorhalten, niemals einen Wasser- oder ABC-Pulverlöscher.
  • Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihr Feuerlöscher nach der europäischen Norm EN 3 hergestellt und von einer anerkannten Prüfstelle zertifiziert wurde (erkennbar z.B. am GS-Siegel).
  • Kaufen Sie einen Löscher mit mindestens 6 Kilogramm bzw. 6 Litern Inhalt. Löscher mit geringerem Inhalt sind häufig zu schnell verbraucht, um das Feuer vollständig löschen können.
  • Stellen Sie den Feuerlöscher an eine gut erreichbare und zugängliche Stelle – Sie verlieren im Brandfall wichtige Zeit, wenn Sie Ihren Löscher z.B. erst aus dem Putzschrank hervorkramen müssen!
  • Prüfen Sie regelmäßig, ob die Prüfplakette auf Ihrem Feuerlöscher noch gültig ist. Bei abgelaufenen Feuerlöschern kann es zu Veränderungen der Festigkeit des Löschmittels kommen, wodurch die Einsatzfähigkeit beeinträchtigt werden kann.

Auch wir überprüfen unsere Handfeuerlöscher natürlich regelmäßigen. Was wir mit unseren abgelaufenen Feuerlöschern vor kurzem angestellt haben, sehen Sie übrigens hier!